Was ist eigentlich Leder und welche Arten gibt es?

Deine vor 10 Jahren gekaufte Ledercouch, auf der du täglich Platz nimmst oder dein Leder Autositz, auf den du dich morgens auf dem Weg zur Arbeit setzt, sind lediglich zwei Dinge des täglichen Lebens, die mit diesem stabilen Naturprodukt ausgestattet sind.

In der Regel machen wir uns wenig Gedanken über die Ursprungsgeschichte von Produkten, die uns in unserem Leben häufig unbewusst begleiten, wo diese herkommen und der Geschichte hinter diesen.

Nun bist du allerdings auf diesen Blogbeitrag von uns gestoßen, was darauf schließen lässt, dass du anscheinend auf der Suche nach Antworten auf deine Fragen rund um das Thema Leder bist. Lass uns dich mitnehmen, damit du dann morgen auf dem Weg zur Arbeit mit einem Lächeln auf deinem Ledersitz Platz nehmen kannst, da du es nun noch mehr zu schätzen weißt auf was für einem tollen “Material” du da gerade sitzt und welch lange Geschichte hinter diesem steht.

Was dich erwartet:

  • Waren es mal wieder die Jäger und Sammler?
  • Auf der Jagd nach Essen und…Leder...
  • Ledergerbung - schon mal gehört, oder?
  • Welche Lederarten gibt es?
  • Kontakt mit uns – immer gerne!

Waren es mal wieder die Jäger und Sammler?

Wie so häufig bei Geschichten und Entwicklungen, die vor langer Zeit stattgefunden haben, wurden diese per Mund zu Mund Propaganda weitergetragen und veränderten oder besser gesagt entwickelten sich im Laufe der Weitergabe ein Stück weit weiter. Weder gab es zu diesen Zeiten ein Lederarchiv oder ein Lederlexikon, in dem die neu gewonnenen Erkenntnisse und das vorhandene Wissen abgelegt und bis zum heutigen Tage konserviert wurden, noch kann man Tausende Jahre später davon ausgehen, dass die Dinge auch immer genau so passiert sind. Von daher können wir keine Garantie über den 100%igen Ursprung und der Entstehung des Leders geben, aber wie so viele Produkte und Materialien, die als Wegbegleiter unseres Alltags dienen, ist der Anfang dieser Entstehung meistens auf die Zeit der Jäger und Sammler zurückzuführen. Auch uns sollen unsere Jäger und Sammler Vorfahren somit als die Basis unserer Geschichte für den Ursprung des Leders dienen.

Auf der Jagd nach Essen und…Leder...

Unsere Vorfahren standen noch nicht wie wir vor ihrem mit Leder bezogenen Autositz auf dem Parkplatz des Supermarktes, um Fleisch für den Abend zu besorgen, sondern begaben sich ganz klassisch auf die Pirsch, um ihren Hunger mit der gejagten Beute zu stillen.

In der heutigen Zeit holen wir das Stück Fleisch aus dem Kühlregal und nehmen es vor dem Verzehr aus der Plastikverpackung. Hierbei denkt man in der Regel nicht über den Ursprung des Stückes oder des Gehakten nach, geschweige denn kommt auf die Idee, dass andere “Teile” des Tieres vielleicht zu unserem Leder Portemonnaie verarbeitet worden sein könnten.

Unsere Vorfahren waren noch etwas mehr auf sich alleine gestellt und mussten, um ihren Hunger zu stillen, bekanntlich erst einmal das Tier erlegen, nur um sich anschließend um die aufwendige Zubereitung des Ganzen zu kümmern. War die Beute erlegt, der Zubereitungsprozess abgeschlossen und saß unser Vorfahre endlich gemütlich an seinem Feuer um das Fleisch von dem großen Knochen zu nagen, dachte er schon darüber nach, welche neuen Speerspitze er sich zu aus diesem Knochen wohl basteln könnte. Und während er vertieft in seinen Gedanken seine abendliche Jagd-Bastelaktivität plante, schweifte sein Blick auf die Haut des Tieres, für welche er bisher noch keine Verwendung hatte. Ohne weitere Hintergedanken hing er diese Tierhaut nach dem Essen erst einmal zum trocken auf.

Verwundert wurde am nächsten Morgen festgestellt, dass die aufgehängte Lederhaut durch den Rauch, welcher über Nacht von dem glutheißen Feuer aufgestiegen war, etwas weicher geworden war. Der Jäger war für ein paar Tage an seiner Feuerstelle geblieben, bevor er, um seine Abenteuerlust zu stillen, wieder weiterziehen musste. Und so stellte er bei Aufbruch erstaunt fest, dass die aufgehängte Haut nicht nur weicher, sondern auch keinen Schimmel angesetzt hatte und somit nun länger haltbar schien. Eine Lederjacke war noch nicht aus dem Stück zu fertigen, der Weg dorthin aber schien geebnet.

Nach dem Aufbruch wurde das Lederstück mitgenommen und im nächsten Lager wieder aufgehängt. Noch wusste er nicht so Richtiges damit anzufangen, für eine harte und ungeschmeidige Halterung für die bearbeitete Knochenspitze sollte es aber dennoch reichen.

Ledergerbung - schon mal gehört, oder?

Um das Leder geschmeidiger und für weitere Vorhaben brauchbarer zu machen, musste dieses also nicht nur getrocknet, sondern zusätzlich auch weicher gemacht werden, um daraus bspw. ein paar neue Lederschuhe oder eine ordentliche Ledertasche fertigen zu können.

Allgemein wird der Prozess des “haltbar machen” von Tierhäuten “Gerben” genannt.

Dieser Gerbprozess begann wohl mit verschiedenen Experimenten, an deren Anfang die Konservierung mit Salz stand.

Diese ersten Konservierungsversuche hielten allerdings lediglich bis zum nächsten Regen und somit wurde zum Einbalsamieren der Haut mit tiereigenen Fetten und Knochenmark übergegangen. Später wurden Naturprodukte wie Baumrinde und anderen in der Natur vorkommenden pflanzlichen Produkte hinzugezogen, um an den Tiefen des Ledergerbeprozesses zu pfeilen.

In der Jungzeit fanden erste Versuche mit der Ölgerbung statt, bei welchem festgestellt wurde, dass das Öl mit den Proteinen in der Lederhaut zu interagieren schien. Dadurch wurde eine chemische Stabilität erlangte und das Leder somit haltbarer.

Wie so häufig hatten bei der Entwicklung von uns heute bekannten und im Alltag allgegenwärtigen Produkten die alten Römer und die Griechen ihre Finger mit im Spiel und waren Vorreiter im Standardisieren der LedergerbungDie alten Römer waren wohl die ersten Menschen, die Leder in großen Mengen verarbeiteten und ihr Heer mit Schuhen, Schilden und Kleidung aus Leder ausstatteten.

Welche Lederarten gibt es?

Leder und Lederprodukte sind sicherlich eine der früheren und cleversten Entdeckungen der Menschheit. Nicht nur ist es eine nachhaltige Methode, um auch nicht essbare Reste eines Tieres zu verwenden, sondern bietet in seiner gegerbten Form auch einen optimalen Schutz gegen sämtliche Elemente. Dabei war und ist Leder von der “Entstehung des Leders” in prähistorischen Zeiten bis zur Neuzeit ein dauerhafter Bestandteil des täglichen Lebens geworden und aus Design und Mode nicht mehr wegzudenken.

Wir wollen dir einen Überblick über die einzelnen Lederarten geben. Viele der Begriffe sind dir sicherlich schon mal im Alltag über den Weg gelaufen.

Abhängig von der verwendeten Tierart und dem Verfahren der Gerbung unterscheidet sich Leder deutlich. Die Dicke von Leder kann je nach Tier- oder Lederart zwischen 0,5 mm und 3,0 mm variieren und sich dabei in bis zu drei verschiedenen Schichten spalten. Zur Vermeidung von Fehlern ist es bei der Lederpflege wichtig, die unterschiedlichen Lederarten zu kennen. Hier wollen wir dir einen Überblick über die gängigen Lederarten geben, damit du in Zukunft weißt, welches Leder du vor dir hast.

Nappaleder

...ist ein weiches Glattleder der obersten Hautschicht der Tiere. Es ist in der Beschaffenheit weich, glatt und weist eine feine Narbenstruktur auf. Nappaleder wird durchgefärbt und chromgegerbt. Die Pflege von diesem Glattleder ist unkompliziert, denn es kann mit einem schäumenden Reiniger gereinigt werden und nimmt eine Lederpflege Lotion problemlos auf. Häufig wird es als Polsterleder für Sofas und Autositze eingesetzt.

Anilinleder 

...ist ein offenporiges Glattleder, welches mit löslichen Farbstoffen durchfärbt wird. Durch die Offenporigkeit können nur die besten Häute verwendet werden, da sonst Fehler in der Haut sichtbar wären. Die Pflege von Anilinleder ist auf Grund der nicht vorhandenen Schutzschicht schwierig. Die offenen Poren erlauben es Nässe einzudringen und deutliche dunkle Flecken zu hinterlassen, zudem ist es sehr anfällig für UV-Licht und bleicht schnell aus. Anilinleder ist der Regel ein hochpreisiges Leder, welches vornehmlich in der Bekleidungsindustrie zum Einsatz kommt.

Nubukleder 

...ist der Kategorie der Rauleder zuzuordnen und stammt von der obersten Hautschicht. Dieses Leder wird auf der Narbenseite (Haarseite) leicht angeschliffen, um eine samtige Oberfläche zu erhalten. Da die Poren des Nubukleders nicht versiegelt sind, ist es anfällig für Flecken und sollte vor Gebrauch imprägniert werden. Es wird vorwiegend für Taschen, Bekleidung und Schuhe verwendet.

Veloursleder

...oder auch Wildleder genannt ist auch der Kategorie Rauleder zuzuordnen. Es ist ein sehr sanftes Leder aus der obersten Hautschicht, dessen Rückseite (Fleischseite) geschliffen wird. Hier entsteht beim Streichen auf der Oberfläche ein Schatten. Wildleder sieht sehr elegant und hochwertig aus, der Nachteil ist allerdings auch hier die Anfälligkeit für Flecken und die schwierige Pflege.

Neben diesen sehr gängigen Lederarten gibt es wie oben schon erwähnt, weitere Begriffe, mit denen geworben wird. Dazu zählt z.B. Rauleder als Sammelbezeichnung für aufgeraute Lederarten wie Nubukleder und Veloursleder. Eine andere Bezeichnung ist Glattleder, unter die z.B. das oben aufgeführte Nappaleder oder Anilinleder fällt.

Wie du siehst, gibt es unterschiedliche Lederarten. Die in diesem Artikel aufgeführten Lederarten sind die gängigsten, die einen Großteil der verarbeiteten Lederhäute ausmachen.

 

Lederpflege für Auto und Sofa

Hier gern zur speziellen Lederpflege Sofa oder Lederpflege Auto

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, warum Leder regelmäßig gepflegt werden sollte und wie man es richtig macht, ohne das Leder nachhaltig zu beschädigen, dann schau gerne bei unserem Artikel Lederpflege leicht gemacht: Was du über die Pflege von Leder wissen musst! vorbei, oder melde dich direkt bei uns.

Kontakt mit uns – immer gerne!

Solltest du noch Fragen haben, helfen wir dir gerne, deine offenen Fragen und Bedenken aus dem Weg zu räumen. Du kannst uns 7 Tage die Woche per E-Mail, Kontaktformular, Anruf oder WhatsApp erreichen. In der Regel können wir deine Fragen schnell und unkompliziert beantworten. Wir freuen uns auf dich!

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